Quartalsbericht 1. Quartal 2004/05

Mannheim, 15.07.2004

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Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre,
der vorliegende Zwischenbericht unterrichtet Sie über die Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2004/05 (März bis Mai 2004).

Strategische Entwicklung

Die EU-Kommission hat in ihrer Sitzung am 14. Juli 2004 eine Mitteilung zur Reform der Zuckermarktordnung verabschiedet und dem Ministerrat zugeleitet, der darüber in seiner Sitzung am 19./20. Juli 2004 beraten wird. Der Vorschlag der Kommission geht von Quotenkürzungen um 16 %, Senkungen des Interventionspreises für Zucker um 33 % sowie Rübenpreiskürzungen um etwa 43 % - vor vorgesehenen Kompensationen - aus. Ob der Ministerrat diesen Vorschlägen folgt, ist zumindest fraglich, da dieses Konzept zur Einstellung des Rübenanbaus in vielen Regionen der EU (insbesondere in Süd-, Nord- und teilweise auch Osteuropa) führen würde.

Südzucker war immer und ist unverändert gegen unsolidarische Vorschläge, die in vielen ländlichen Regionen Europas zu enormen Arbeitsplatzabbau und drastischen Einkommensverlusten führen. Bei einer Umsetzung diese Vorschläge wird es von entscheidender Bedeutung sein, in den besten Rübenanbaugebieten Europas zu produzieren. Dann wird Südzucker seine standortbedingten Wettbewerbsvorteile voll nutzen müssen und weitere Maßnahmen zur Verteidigung der Profitabilität ergreifen. Mit der eingeleiteten Investitionsoffensive in die Bereiche Functional Food, Bioethanol sowie Fruchtsaftkonzentrate und Fruchtzubereitungen wird Südzucker darüber hinaus das wachsende, von der Marktordnung unabhängige Spezialitätengeschäft weiter ausbauen.

Umsatzentwicklung

Der Konzernumsatz blieb in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2004/05 mit 1.125 (1.124) Mio. EUR stabil.

Im Segment Zucker stieg der Umsatz um 0,6 % auf 816 (811) Mio. EUR. Dabei konnte der Rückgang in Westeuropa, der durch die witterungsbedingt geringe Ernte 2003 verursacht ist, durch den Zugang der schlesischen Zuckergesellschaften mehr als ausgeglichen werden. Der positive Effekt aus dem am 1. Mai 2004 erfolgten EU-Beitritt der osteuropäischen Staaten wird sich im Verlauf des Geschäftsjahres noch verstärken; bis zum Quartalsstichtag am 31. Mai 2004 haben sich die geänderten Rahmenbedingen noch nicht nennenswert auswirken können.

Die erfolgreiche Entwicklung unseres Segments Spezialitäten kommt in dem leichten Rückgang des Umsatzes im 1. Quartal um 1,4 % auf 310 (314) Mio. EUR nicht zum Ausdruck. Der Grund hierfür ist die im Vorjahr vorgenommene Angleichung des Geschäftsjahres von Freiberger auf das Südzucker-Geschäftsjahr. Dadurch war Freiberger im 1. Quartal des Vorjahres mit fünf statt drei Monaten enthalten. Bereinigt um diesen Sondereffekt ergibt sich für das Segment wiederum ein deutlicher Umsatzanstieg von knapp 10 %, der maßgeblich vom stetigen Wachstum bei Functional Food-Produkten und bei Freiberger geprägt ist.

Operatives Ergebnis

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2004/05 stieg das operative Konzernergebnis auf 122 (114) Mio. EUR; damit erhöhte sich die operative Marge auf 10,8 (10,1) %.
Der Anstieg des operativen Ergebnisses im Segment Zucker auf 84 (75) Mio. EUR ist hauptsächlich auf die osteuropäischen Zuckergesellschaften zurückzuführen.
Das operative Ergebnis im Segment Spezialitäten von 38 (39) Mio. EUR ist - ebenso wie beim Umsatz - aufgrund des Sondereffekts Freiberger nicht direkt mit dem Vorjahr vergleichbar. Auch hier ergibt sich nach Bereinigung eine deutliche Ergebnisverbesserung, getragen von Functional Food und Freiberger. Die schon bisher hervorragende operative Marge konnte mit 12,4 (12,3) % nochmals leicht gesteigert werden.

Ausblick

Das Geschäftsjahr 2004/05 wird bei Umsatz und operativem Ergebnis positiv geprägt sein von dem am 1. Mai 2004 erfolgten Beitritt der zehn Länder zur EU sowie vom anhaltenden Wachstum im Bereich Spezialitäten.

Südzucker ist in den Beitrittsländern stärker vertreten als in der bisherigen EU und hat somit die führende Position in Europa weiter ausgebaut. Die deutlich positiven Ergebniseffekte aus der EU-Erweiterung werden sich insbesondere in den nächsten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahrs auswirken und damit die Abschwächung in Westeuropa aufgrund der geringen Ernte 2003 mehr als ausgleichen. Im Segment Spezialitäten rechnen wir mit einer Fortsetzung des Wachstums bei Functional Food und Freiberger sowie mit positiven Ergebnisbeiträgen aus der laufenden Erweiterung des Geschäftsbereichs Fruchtsaftkonzentrate und Fruchtzubereitungen. Der zu erwartende deutliche Ergebnisbeitrag aus unseren laufenden Investitionen in die Bereiche Functional Food, Bioethanol sowie Frucht wird sich ab 2005/06 auswirken.

Insgesamt erwarten wir in 2004/05 eine deutliche Steigerung des operativen Ergebnisses und damit eine Fortsetzung des Wachstumstrends der Vorjahre.

Mit freundlichen Grüßen
Südzucker Aktiengesellschaft
Mannheim/Ochsenfurt
Vorstand

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