ZWISCHENBERICHT 1. Quartal 1. März bis 31. Mai 2003

Mannheim, 15.07.2003

Den vollständigen Quartalsbericht einschließlich aller Tabellen finden Sie im Download-Bereich.

Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre,
der vorliegende Quartalsabschluss unterrichtet Sie über die Geschäftsentwicklung in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2003/04 (März bis Mai 2003).

Die Entwicklung im 1. Quartal war im Zuckersegment geprägt durch die Ende März erfolgte Genehmigung des polnischen Staatsschatzministeriums zur Übernahme der schlesischen Zuckergruppe Slaska Spolka Cukrowa (SSC) durch die zum Südzucker-Konzern gehörende französische Saint Louis Sucre (SLS) . Damit wurden unsere jahrelangen, konsequent verfolgten strategischen Bemühungen von Erfolg gekrönt und Südzucker hat den Marktanteil in Polen von bisher 8 % auf 25 % erhöht und damit die selbst gesetzten Ziele erreicht. Polen ist nach Frankreich und Deutschland der drittgrößte europäische Zuckerproduzent und mit rd. 40 Mio. Einwohnern der bedeutendste Markt in den MOEL. Südzucker ist es damit gelungen, in Polen noch vor Eintritt in die EU zum 1. Mai 2004 einen Verbund zu schaffen, der mit einer EU-Höchstquote von 422.000 t und einem Umsatz von rd. 300 Mio. Euro die zweitgrößte polnische Zuckergruppe bilden wird. Der so entstandene neue Verbund erleichtert die unter EU-Bedingungen notwendige Restrukturierung der nahe beieinander gelegenen schlesischen und süd-ostpolnischen Zuckerfabriken und eröffnet Synergien in den Bereichen Einkauf, Produktion, Verwaltung und Verkauf.

Darüber hinaus konnten wir den bestehenden EU-Zuckerbereich erfolgreich abrunden. Im Rahmen der Übernahme des französischen Zuckerproduzenten Béghin Say durch ein Konsortium aus französischen Genossenschaften sowie den bisherigen Zuckerrübenlieferanten von Béghin Say ist es SLS gelungen, mit Wirkung ab der Kampagne 2003/04 insgesamt 67.000 t Zucker-Höchstquote mit den Rübenlieferverträgen von Béghin Say zu übernehmen. Diese zusätzliche Höchstquote wird mit der vorhandenen Kapazität der SLS -Fabriken verarbeitet. Dadurch wird eine Erhöhung der Fixkosten vermieden und die bisherige Fabrikstruktur in Frankreich weiter verbessert.

Die jährliche Erzeugung des Segments Zucker wird mit diesen beiden Übernahmen bei rd. 5 Mio. t liegen.

Umsatzentwicklung

Der Konzernumsatz blieb im 1. Quartal des Geschäftsjahres 2003/04 mit 1.125 (1.158) Mio. Euro stabil.

Im Segment Zucker ging der Umsatz um 78 Mio. Euro auf 811 (889) Mio. Euro zurück, im Wesentlichen bedingt durch geringere Umsätze der Gesellschaften in Osteuropa. Hier wirkten sich die Marktverwerfungen im Vorfeld des Beitritts zur EU nachteilig auf die Preise aus. Weiterhin haben die negativen Entwicklungen von Zuckerweltmarktpreis und US-Dollar den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal gemindert.
Im Segment Spezialitäten stieg der Umsatz um 45 Mio. Euro auf 314 (269) Mio. Euro. Dieser Anstieg um 16,8 % gegenüber dem Vorjahresquartal ist vor allem geprägt durch das weitere Wachstum im Bereich Functional Food sowie den anhaltenden Boom im Discount-Handelseigenmarkengeschäft von Freiberger. Hinzu kommt, dass Freiberger aufgrund der Umstellung des Geschäftsjahres vom Kalender- auf das Südzucker-Konzerngeschäftsjahr im abgelaufenen Quartal mit 5 Monaten enthalten ist.

Operatives Ergebnis

Das operative Konzern-Ergebnis blieb mit 114 (114) Mio. Euro stabil.

Im Segment Zucker führte insbesondere die in den osteuropäischen Beitrittsländern stattfindende Marktbereinigung in der laufenden Übergangsperiode bis zum EU-Beitritt zu deutlichen Preisrückgängen. Daneben wirkte sich der schwache Kurs des US-Dollars, verbunden mit niedrigen Zuckerweltmarktpreisen, negativ auf das Zuckerexportgeschäft aus. Dies konnte durch die weiter voranschreitende Realisierung weiterer Synergieeffekte im Konzernverbund nicht kompensiert werden, so dass das operative Ergebnis des Segments mit 75 (85) Mio. Euro hinter dem Vorjahresquartal zurückblieb.

Im Anstieg des operativen Ergebnisses im Segment Spezialitäten auf 39 (29) Mio. Euro kommen vorrangig das weitere Wachstum bei Functional Food und die gute Situation im Discountbereich des deutschen Einzelhandels zum Ausdruck, verbunden mit dem um 2 Monate längeren Einbeziehungszeitraum von Freiberger. Unbeeinflusst von diesem Effekt beweist die erreichte operative Marge von 12,3 (10,6) %, dass die Profitabilität der Spezialitäten-Sparte des Südzucker-Konzerns nunmehr hervorragend ist.

Ausblick

Das operative Konzern-Ergebnis des Geschäftsjahres 2003/04 wird von der hohen Zuckererzeugung der vergangenen Kampagne 2002 sowie von weiteren Synergieeffekten aus dem Südzucker-Konzernverbund profitieren. Daneben wird auch die Übernahme der 67.000 t Höchstquote von Béghin Say einen positiven Effekt haben, wenn dieser auch in seiner vollen Höhe erst 2004/05 wirksam wird. Ebenso rechnen wir mit einer Fortsetzung der erfreulichen Entwicklung im Bereich Spezialitäten, sowohl bei Freiberger als auch bei Functional Food. Demgegenüber rechnen wir im Übergangsjahr der osteuropäischen Beitrittsländer mit Ergebnisbelastungen. Ebenso wird der Verfall des Zuckerweltmarktpreises, verstärkt durch den schwachen Kurs des US-Dollars, ergebnismindernd wirken. Insgesamt rechnen wir damit, dass diese Belastungen nicht voll von den positiven Entwicklungen kompensiert werden können. Vor diesem Hintergrund gehen wir davon aus, dass das hervorragende operative Ergebnis des Jahres 2002/03 nicht ganz erreicht werden kann. Beim Jahresüberschuss und beim Ergebnis je Aktie hingegen rechnen wir angesichts eines besseren Restrukturierungsergebnisses sowie einer erwarteten Entlastung bei den Goodwill-Abschreibungen mit einer Steigerung gegenüber 2002/03, obwohl sich die Steuerquote durch den Wegfall von günstigen Einmaleffekten wieder normalisieren wird.

Mit freundlichen Grüßen

SÜDZUCKER AKTIENGESELLSCHAFT
Mannheim/Ochsenfurt
Vorstand

Vermögens- und Finanzlage

Der Quartalsabschluss für das 1. Quartal des Geschäftsjahres 2003/04 zum 31. Mai 2003 wurde nach IAS aufgestellt. Die Konsolidierungsgrundsätze sowie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des Jahresabschlusses. Wegen weiterer Informationen verweisen wir auf den Konzernabschluss zum 28. Februar 2003.

KONZERN-BILANZ
Mio. Euro
Aktiva
Immaterielle Vermögensgegenstände

31.05.2003: 1.324,3
28.02.2003: 1.271,4
Sachanlagen
31.05.2003: 1.607,0
28.02.2003: 1.607,4
Finanzanlagen
31.05.2003: 420,7
28.02.2003: 357,9
Anlagevermögen
31.05.2003: 3.352,0
28.02.2003: 3.236,7
Vorräte
31.05.2003: 1.090,9
28.02.2003: 1.557,6
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
31.05.2003: 764,5
28.02.2003: 592,4
Wertpapiere und flüssige Mittel
31.05.2003: 408,6
28.02.2003: 427,5
Umlaufvermögen
31.05.2003: 2.264,0
2.577,6
Aktive latente Steuern
31.05.2003: 11,2
28.02.2003: 11,4
Summe AKTIVA
31.05.2003: 5.627,2
28.02.2003: 5.825,7

Passiva 
Anteile des Konzerns am Kapital

31.05.2003: 1.864,1
28.02.2003: 1.825,2
Minderheitenanteile am Kapital
31.05.2003: 405,2
28.02.2003: 395,8
Eigenkapital
31.05.2003: 2.269,3
28.02.2003: 2.221,0
Rückstellungen für Pensionen
31.05.2003: 370,0
28.02.2003: 369,1
Rückstellungen für latente Steuern
31.05.2003: 333,6
28.02.2003: 342,7
Übrige Rückstellungen
31.05.2003: 560,8
28.02.2003: 607,0
Rückstellungen
31.05.2003: 1.264,4
28.02.2003: 1.318,8
Finanzverbindlichkeiten
31.05.2003: 1.530,5
28.02.2003: 1.435,7
Übrige Verbindlichkeiten
31.05.2003: 563,0
28.02.2003: 850,2
Summe PASSIVA 
31.05.2003: 5.627,2
28.02.2003: 5.825,7
Nettofinanzschulden
31.05.2003: 1.121,9
28.02.2003: 1.008,2

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
Mio. Euro 
Umsatzerlöse
2003/04*: 1.124,6
2002/03*: 1.157,8
-2,9 %
Operatives Ergebnis
2003/04*: 114,0
2002/03*: 113,7
+0,3 %
Ergebnis aus Restrukturierung und Sondereinflüssen
2003/04*: -4,1
2002/03*: 4,9 
Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwert
2003/04*: -17,4
2002/03*: -16,7
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
2003/04*: 92,5
2002/03*: 101,9
-9,3 %
Finanzergebnis
2003/04*: -21,4
2002/03*: -7,4
Ergebnis vor Ertragsteuern
2003/04*: 71,1
2002/03*: 94,5
-24,8 %
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
2003/04*: -15,4
2002/03*: -25,1
Konzern-Jahresüberschuss
2003/04*: 55,7
2002/03*: 69,4
-19,8 %
Minderheitenanteil am Konzern-Jahresüberschuss
2003/04*: -12,0
2002/03*: - 16,5
Konzern-Jahresüberschuss nach Minderheitenanteil
2003/04*: 43,7
2002/03*: 52,9
-17,4 %
Ergebnis je Aktie
2003/04*: 0,25
2002/03*: 0,31
-19,4 %
* 1. März - 31. Mai

KAPITALFLUSSRECHNUNG
(Mio. Euro) 
Cashflow
1. März - 31. Mai 2003: 104,8
1. März - 31. Mai 2002: 117,0
Mittelveränderung Nettoumlaufvermögen
1. März - 31. Mai 2003: -53,3
1. März - 31. Mai 2002: -28,0
Mittelab-/zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit
1. März - 31. Mai 2003: 51,5
1. März - 31. Mai 2002: 89,0
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit
1. März - 31. Mai 2003: -164,9
1. März - 31. Mai 2002: -49,0
Mittelab-/zufluss aus der Finanzierungstätigkeit
1. März - 31. Mai 2003: 94,5
1. März - 31. Mai 2002: -126,7
Veränderung des Finanzmittelbestandes
1. März - 31. Mai 2003: -18,9
1. März - 31. Mai 2002: -86,7
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
1. März - 31. Mai 2003: 427,5
1. März - 31. Mai 2002: 428,9
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
1. März - 31. Mai 2003: 408,6
1. März - 31. Mai 2002: 342,2

ENTWICKLUNG DES KONZERN-EIGENKAPITALS
Einschließlich Minderheitenanteile (Mio. Euro)
Stand 1. März 2003
Anteile des Konzerns: 1.825,2
Minderheitenanteile: 395,8
Gesamt: 2.221,0
Ergebnis nach Steuern
Anteile des Konzerns: 43,7
Minderheitenanteile: 12,0
Gesamt: 55,7
Ausschüttungen
Anteile des Konzerns: -
Minderheitenanteile: -1,1
Gesamt: -1,1
Sonstige Veränderungen
Anteile des Konzerns: -4,8
Minderheitenanteile: -1,5
Gesamt: -6,3
Stand 31. Mai 2003
Anteile des Konzerns: 1.864,1
Minderheitenanteile: 405,2
Gesamt: 2.269,3
Stand 1. März 2002

Anteile des Konzerns: 1.642,5
Minderheitenanteile: 367,4
Gesamt: 2.009,9
Ergebnis nach Steuern
Anteile des Konzerns: 52,9
Minderheitenanteile: 16,5
Gesamt: 69,4
Ausschüttungen
Anteile des Konzerns: -
Minderheitenanteile: -2,9
Gesamt: -2,9
Sonstige Veränderungen
Anteile des Konzerns: 3,9
Minderheitenanteile: 0,6
4,5
Stand 31. Mai 2002
Anteile des Konzerns: 1.699,3
Minderheitenanteile: 381,6
Gesamt: 2.080,9

SEGMENTBERICHT
(Mio. Euro) Veränderung 1. Quartal
Umsatzerlöse
2003/04*: 1.124,6
2002/03*: 1.157,8
Veränderung + / -: -33,2
-2,9 %
Zucker
2003/04*: 810,6
2002/03*: 888,9
Veränderung + / -: -78,3
-8,8 $
Spezialitäten
2003/04*: 314,0
2002/03*: 268,9
Veränderung + / -: +45,1
+16,8 %
Operatives Ergebnis
2003/04*: 114,0
2002/03*: 113,7
Veränderung + / -: +0,3
+0,3 %
Zucker
2003/04*: 75,3
2002/03*: 85,2
Veränderung + / -: -9,9
-11,6 %
Spezialitäten
2003/04*: 38,7
2002/03*: 28,5
Veränderung + / -: +10,2
+35,8 %
Operative Marge
2003/04*: 10,2%
2002/03*: 9,8%
Zucker
2003/04*: 9,1%
2002/03*: 9,6%
Spezialitäten
2003/04*: 12,3%
2002/03*: 10,6%
Investitionen in Sachanlagen
2003/04*: 100,8
2002/03*: 38,5
Veränderung + / -: 62,3
+161,8 %
Zucker
2003/04*: 89,3
2002/03*: 24,0
Veränderung + / -: +65,3
+272,1 %
Spezialitäten
2003/04*: 11,5
2002/03*: 14,5
Veränderung + / -: -3,0
-20,7 %
Personalstand im Durchschnitt
2003/04*: 13.573
2002/03*: 13.358
+215
+1,6 %
Zucker
2003/04*: 10.229
2002/03*: 10.219
Veränderung + / -: +10
+0,1 %
Spezialitäten
2003/04*: 3.344
2002/03*: 3.139
Veränderung + / -: +205
+6,5 %
* 1. März - 31. Mai

Die Investitionen von März bis Mai des Geschäftsjahres 2003/04 betrugen 100,8 (38,5) Mio. Euro. Der Anstieg der Investitionen im Segment Zucker resultiert im Wesentlichen aus dem Erwerb von 67.000 t Höchstquote in Frankreich.

Wichtige Termine 2003

Hauptversammlung im Rosengarten Mannheim
31. Juli 2003

Dividendenzahlung

1. August 2003

Zwischenbericht 2. Quartal 2003/04
15. Oktober 2003

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