
Werk Offstein

Bitte beachten Sie, dass in diesem Jahr aufgrund der Coronavirus-Pandemie und der damit verbundenen umfangreichen Schutzmaßnahmen keine Werksbesichtigungen stattfinden können.
Anfahrt
Wormser Straße 11
67283 Obrigheim/Pfalz
Telefon: +49 6359 803-0
Über das Werk
Das 1883 gegründete Werk Offstein ist eines der traditionsreichsten Werke der Gesellschaft. In der Kampagne werden pro Tag mehrere Tausend Tonnen Rüben angeliefert und zu Dicksaft und Zucker verarbeitet. Offstein nimmt damit einen der vorderen Plätze unter den Südzucker-Werken ein.
Während der Rübenkampagne von September bis Januar arbeitet die Fabrik ohne Unterbrechung im 24-Stunden-Betrieb. Ein Teil des täglich erzeugten Dicksaftes wird zwischengelagert und in einer separaten Dicksaftkampagne in den Monaten Mai und Juni des Folgejahres zu Weißzucker verarbeitet. Insgesamt verfügt das Werk in den Silos über eine Lagerkapazität von mehr als 90.000 Tonnen Zucker und mehr als 100.000 Tonnen Weißwert in Dicksaft. Das ganze Jahr über verarbeiten die weiterverarbeitenden Betriebe in Offstein einen Teil des Zuckers zu Flüssigzucker, Fruktose, Karamellsirupen und Isomalt.
Geschichte des Werks
21. März 1883
Tobias Deiß II. kann die Hannoveraner Bankiers Gottfried und Felix Herzfeld für den Bau einer Rübenzuckerfabrik gewinnen. Sie wird gegründet als Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 477.200 Mark und im Handelsregister Pfeddersheim eingetragen. Der Bau erfolgt durch die Braunschweigische Maschinenbau-Anstalt.
5. Juni 1883
Eintragung in das Handelsregister des Amtsgerichts Worms.
16. Oktober 1884
Beginn der ersten Kampagne. Zu dieser Zeit steckt die deutsche Zuckerindustrie in der Krise. Es herrscht ein Überangebot an Zucker, vor allem durch die Einfuhr von Zucker aus Russland, unterstützt durch russische Exportprämien. Der Zuckerpreis fällt von 60 Mark auf 36 Mark/Dezitonne. Das Kapital der Zuckerfabrik muss zusammengelegt werden.
1886
Eröffnung der Bahnlinie Offstein - Worms. Die Fabrik hat somit Anschluss an die Rheinschiene und das Industriezentrum Worms.
1886/87
Eine schlechte Ernte von Rüben mit sehr niedrigem Zuckergehalt (12,55 Prozent) und ein niedriger Zuckerpreis führen zu Verlusten.
1899
Eintragung im Handelsregister Ludwigshafen/Rhein und Löschung in Pfeddersheim.
1900
Anbindung Offsteins an elektrischen Strom.
1913
Gründungsmitglied der Süddeutschen Rübenerwerbsgesellschaft.
20. April 1920
Fusion mit der Zuckerfabrik Groß-Gerau.
1920-1923
Umbau der Fabrik auf Weißzuckerarbeit.
November 1920
Beitritt zur Interessengemeinschaft süddeutscher Zuckerfabriken.
September 1921
Gründung der Zuckerrübenkontor GmbH mit den Zuckerfabriken Frankenthal, Groß-Umstadt, Waghäusel und Worms.
1926
Gründungsmitglied der Süddeutschen Zucker-Aktiengesellschaft Mannheim.
1930
Einrichtung eines zentralen Verkaufsbüros für die Werke Offstein, Frankenthal und Waghäusel in Mannheim.
Im August nimmt die Werksfeuerwehr ihren Dienst auf.
1947
Dürrejahr: Nicht einmal 40 Prozent der üblichen Rübenmenge stehen zur Verarbeitung zur Verfügung.
1966
Inbetriebnahme der Invertzuckeranlage.
1972
Produktionsstart von Invertzuckersirupen, Karamell- und Mischsirupen.
1986
Kapazitätsverringerung im Werk Waghäusel. Überschüssige Rüben werden in Offstein verarbeitet.
1989
Grundsteinlegung der Isomalt-Anlage.
2004
Einweihung des Zentralarchivs im Rahmen einer Vorstandssitzung am Standort Offstein.