Weiter steigende operative Ergebnisse bei Südzucker

Mannheim, 20.06.2002

Im ersten Geschäftsjahr des neuen Jahrtausends hat der Südzucker-Konzern angesichts der Chancen im Zucker- und Süßungsmittelbereich eine Konzentration auf das Kerngeschäft beschlossen und erfolgreich durchgeführt. Im Rahmen dieser Strategie hat sich Südzucker innerhalb eines Geschäftsjahres von der Schöller Holding getrennt und die Position als führender Zuckerhersteller in der EU durch den Erwerb des zweitgrößten französischen Zuckerherstellers, Saint Louis Sucre S.A. (SLS), deutlich gestärkt. Damit zählt die Südzucker-Gruppe heute zu den weltweit größten Zuckerunternehmen und hat außerordentlich solide Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft auf den sich globalisierenden Märkten gelegt.

Die Umsatzerlöse der Südzucker-Gruppe stiegen im Geschäftsjahr 2001/02 trotz des Verkaufs der Schöller-Gruppe um 112 Mio. EUR auf 4.776 (4.664) Mio. EUR. Das operative Ergebnis konnte - getragen von der guten Entwicklung in den Segmenten Zucker/Süßungsmittel und Speiseeis/Tiefkühlkost - um 18,8 %, d. h. 73 Mio. EUR, auf 465 (392) Mio. EUR verbessert werden.

Der Jahresüberschuss ist um 34,3 % auf 281 (209) Mio. EUR gestiegen, so dass sich bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/02 die Konzentration auf das Kerngeschäft positiv bemerkbar machte.

Konzern 
Umsatz

2001/02: 4.776 Mio. EUR
2000/01: 4.664 Mio. EUR
+ 2,4 %
Operatives Ergebnis
2001/02: 465 Mio. EUR
2000/01: 392 Mio. EUR
+ 18,8 %
Operative Marge
2001/02: 9,7 %
2000/01: 8,4 %
+ 15,5 %
ROCE
2001/02: 13,2 %
2000/01: 12,7 %
+ 3,9 %
Jahresüberschuss
2001/02: 281 Mio. EUR
2000/01: 209 Mio. EUR
+ 34,3 %
Ergebnis je Aktie
2001/02: 1,45 EUR
2000/01: 1,30 EUR
+ 11,5 %
Mitarbeiter
2001/02: 23.638
2000/01: 28.415
- 16,8 %

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der am 22. August 2002 stattfindenden Hauptversammlung eine Erhöhung der Bardividende auf 0,47 EUR je Stückaktie vor; damit werden die verbesserten Ergebnisse und Vorteile der Körperschaftsteuer-Reform an die Aktionäre weitergegeben. Mit dieser Anhebung der Dividende auf 0,47 EUR (0,34 EUR je Stamm- und 0,38 EUR je Vorzugsaktie) erhöht sich die Normalausschüttung gegenüber der letztjährigen Stammdividende um 38 % bzw. der letztjährigen Vorzugsdividende um 24 %. Die Ausschüttungssumme steigt durch die erstmalig dividendenberechtigten Aktien aus der Kapitalerhöhung 2001 um 65 % auf 82,2 (49,9) Mio. EUR. Die Auszahlung der Dividende erfolgt am 23. August 2002. Auf die im September 2001 begebenen neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung 2001 wird die volle Dividende gezahlt.

Die Zahl der Werke der Zuckergruppe stieg im Geschäftsjahr 2001/02 aufgrund des Erwerbs von Saint Louis Sucre (SLS) durch die dortigen 5 Zuckerfabriken und die Raffinerie auf 45 (41), einschließlich der nicht einbezogenen Werke Ropczyce und Wlostow sowie der Eastern Sugar ergäben sich 53 Zuckerfabriken. Die Rübenernte im Konzern in Höhe von 25,0 (22,3) Mio. t wurde bei einer Tagesverarbeitungskapazität von 342.000 (290.000) t in durchschnittlich 73 (77) Tagen verarbeitet. Mit Ausnahme von Polen stieg in allen osteuropäischen Südzucker-Gesellschaften die Rübenernte an, wogegen in den EU-Gesellschaften ohne den Erwerb von SLS die Rübenverarbeitung zurückgegangen wäre.

Insgesamt erhöhte sich die Zuckererzeugung im Konzern auf 4,0 (3,5) Mio. t, wobei diese Zahl die Raffination von 278.500 (287.500) t Rohzucker einschließt. Spitzenreiter in der Polarisation waren mit 17,39 % die Werke der Südzucker AG; in den osteuropäischen Werken lag der Zuckergehalt zwischen 14,99 und 16,25 %.

Geschäftsentwicklung im Segment Zucker/Süßungsmittel
Umsatz
2001/02: 3.396 Mio. EUR
2000/01: 2.973 Mio. EUR
Operatives Ergebnis
2001/02: 403 Mio. EUR
2000/01: 351 Mio. EUR
Operative Marge
2001/02: 11,9 %
2000/01: 11,8 %
ROCE
2001/02: 15,8 %
2000/01: 17,5 %
Investitionen in Sachanlagen
2001/02: 169 Mio. EUR
2000/01: 133 Mio. EUR
Investitionen in Finanzanlagen
2001/02: 1.671 Mio. EUR
2000/01: 21 Mio. EUR
Mitarbeiter im Geschäftsjahresdurchschnitt
2001/02: 12.679
2000/01: 12.841

Südzucker AG, GmbH und International haben in der Kampagne 2001/02 insgesamt 23 (23) Zuckerfabriken betrieben, von denen 14 (14) in Deutschland, 3 (5) in Polen (ohne Ropczyce und Wlostow) und 4 (4) in Moldawien gelegen sind. Nach dieser Kampagne wurden die Zuckerfabriken in Delitzsch und Zeil stillgelegt; deren Rübenverarbeitung wird von Nachbarwerken übernommen.

Die belgische Raffinerie Tirlemontoise ist mit 5 (5) Zuckerfabriken im traditionellen Zuckerbereich, mit Functional-Food-Produkten und einer breiten Palette weiterer Food Ingredients sehr erfolgreich tätig.

Die französische Saint Louis Sucre betreibt in Frankreich 5 Rübenzuckerfabriken und eine Rohrzuckerraffinerie. Weitere Geschäftsfelder sind die Produktion von Bioethanol in Frankreich und die Beteiligung an der in Osteuropa tätigen Eastern Sugar.

Die AGRANA-Gruppe ist in Österreich und den MOEL sowohl im Zucker- als auch im Stärkebereich aktiv. Von den 13 (13) Zuckerfabriken arbeiten 3 (3) in Österreich und insgesamt 10 (10) in den Ländern Rumänien, der Slowakei, Tschechien und Ungarn. Mit den auf Kartoffel- und Maisbasis erzeugten Stärkeprodukten konnte die AGRANA im Food- und Nonfoodbereich die Präsenz am Markt erneut verbessern.
Erfolgreich verlief auch die Entwicklung im Geschäftsbereich Sonderprodukte. Schon heute ist Palatinit mit dem Zuckeraustauschstoff Isomalt der wichtigste Rohstofflieferant für zuckerfreie Hartkaramellen. Da diese Produkte sowie zuckerfreie Kaugummi-Dragees auch weiterhin auf Erfolgskurs sind, wird die Produktionskapazität schrittweise ausgebaut.

Orafti konnte 2001 mit seinen Functional-Food-Produkten Inulin und Oligofructose das stärkste Wachstum seit Bestehen erreichen. Für weltweit führende Lebensmittelunternehmen, die ihre Produkte mit einem gesundheitlichen Zusatznutzen ausstatten wollen, wurden mehrere Erfolg versprechende Produktentwicklungen gestartet. Die erfreuliche Entwicklung des Marktes erfordert einen weiteren Kapazitätsausbau. Derzeit prüft Südzucker die Region Bundaberg in Australien auf die mögliche Eignung als Produktionsstandort.

Die Portion Pack Europe-Gruppe, zu der nunmehr acht Gesellschaften in sechs europäischen Ländern (Belgien, Deutschland, Niederlande, Österreich, Polen und Tschechien) gehören, ist ein Unternehmen, das sich auf Portionsartikel in den Bereichen Gastronomie und Großverbraucher spezialisiert hat. Als Vollsortimenter hat Portion Pack ein Produktsortiment, das neben Zucker Produkte wie Bisquits, Saucen, Süßungsmittel, Kaffeesahne, Marmeladen, Gewürze und Brot beinhaltet.

Die im Geschäftsbereich Surafti tätigen Unternehmen liefern vor allem Lebensmittelzutaten an weiterverarbeitende Betriebe des Backgewerbes. Die in Großbritannien und Frankreich ansässigen Firmen sind Hersteller von Fondant- und Nougatspezialitäten, Backzutaten sowie von Produkten zur Lebensmitteldekoration.
Die Stärkeaktivitäten in der Südzucker-Gruppe werden im Wesentlichen von der AGRANA wahrgenommen. Es ist 2001/02 wiederum gelungen, Umsatz und Ergebnis deutlich zu steigern. Der Umsatz wuchs um 13 % auf 129,1 (114,6) Mio. EUR, der Jahresüberschuss um rd. 50 % auf 5,9 (3,9) Mio. EUR. Der Gesamtabsatz an Stärkeprodukten erreichte 208.000 (181.000) t.

Nach der Ende Februar 2002 erfolgten Freigabe des Verkaufs der Schöller Holding an Nestlé durch die EU-Wettbewerbsbehörde konnten die im Oktober 2001 abgeschlossenen Verträge noch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2001/02 vollzogen werden. Die Entkonsolidierung der Schöller Holding-Gruppe erfolgte rückwirkend zum 30. September 2001, wodurch der Umsatzausweis des Segments Speiseeis/Tiefkühlkost auf 1.380 (1.692) Mio. EUR zurückging. Demgegenüber stieg das operative Ergebnis auf 62 (41) Mio. EUR. Hier wirkten sich zum Einen die durchgeführten Struktur- und Rationalisierungsmaßnahmen positiv aus, zum Anderen haben die im Eisbereich saisonbedingt ertragsschwachen Wintermonate stichtagsbedingt keine Berücksichtigung mehr gefunden.

Geschäftsentwicklung im Segment Speiseeis/Tiefkühlkost
Umsatz

2001/02: 1.380 Mio. EUR
2000/01: 1.692 Mio. EUR
Operatives Ergebnis
2001/02: 62 Mio. EUR
2000/01: 41 Mio. EUR
Operative Marge
2001/02: 4,5 %
2000/01: 2,4 %
ROCE
2001/02: 6,9 %
2000/01: 2,9 %
Investitionen in Sachanlagen
2001/02: 50 Mio. EUR
2000/01: 82 Mio. EUR
Investitionen in Finanzanlagen
2001/02: -
2000/01: 16 Mio. EUR
Mitarbeiter im Geschäftsjahresdurchschnitt
2001/02: 10.959
2000/01: 15.574

Die im Südzucker-Konzern verbliebene Freiberger-Gruppe ist ein europäischer Marktführer in den Bereichen tiefgekühlte Pizza und Baguette. Freiberger ist es gelungen, durch die konsequent vorangetriebene Erschließung der europäischen Nachbarmärkte die Marktposition auf den wichtigsten Auslandsmärkten weiter zu stärken. Angeboten wird dem Handel ein individuell auf die Kundenbedürfnisse abgestimmtes Eigenmarkensortiment, das ständig an aktuelle Markttrends angepasst wird. Die Marke „Alberto“ erfährt durch die Einführung innovativer Produkte immer wieder neue Impulse. Zu nennen ist hier z.B. Alberto Microssa, eine Pizza, die sich speziell für die schnelle Zubereitung in der Mikrowelle eignet und durch die patentierte Verpackung ein Maximum an Convenience bietet.

Die Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte der Südzucker-Gruppe sind neue Produkte bzw. Produktvarianten, die Optimierung der Produktionsprozesse sowie die Unterstützung der Aktivitäten im Verkauf. Der Arbeitsbereich reicht von der landwirtschaftlichen Produktion über die Produktionsbereiche Zucker, Zuckeraustauschstoffe, Stärke, Inulin und deren Folgeprodukte bis hin zur Anwendungstechnik im Food- und Nonfood-Bereich. Diese Aufgaben werden an vier Konzernstandorten von etwa 200 Mitarbeitern wahrgenommen. Der Gesamtetat für Forschung und Entwicklung im Geschäftsjahr 2001/02 betrug 22,8 (21,0) Mio. EUR.

Ausblick

Das Geschäftsjahr 2002/03 wird durch die erstmalige volle Berücksichtigung der operativen Ergebnisse der SLS bestimmt, die den entfallenen Ergebnisbeitrag der Schöller-Gruppe deutlich übersteigen. Projekte zur Realisierung von Verbundvorteilen in der größeren Zuckergruppe werden zu ersten Kosteneinsparungen führen. Dagegen wird infolge der geringeren Zuckererzeugung der Kampagne 2001 das Exportgeschäft einen niedrigeren Ergebnisbeitrag leisten. Die osteuropäischen Zuckergesellschaften gehen davon aus, die guten Vorjahresergebnisse zu halten. Die dynamische Entwicklung der Spezialitäten (Orafti, Palatinit, Stärke, Freiberger) wird sich fortsetzen. Südzucker rechnet deshalb mit einer weiteren deutlichen Verbesserung des operativen Ergebnisses. Bei einem Rückgang der Umsatzerlöse wegen des entfallenden Schöller-Umsatzes wird die operative Marge im Konzern auf über 10 % steigen.

Unter Berücksichtigung der vollen Einbeziehung von SLS und des Wegfalls der Schöller-Restrukturierungsbelastungen wird der Konzernjahresüberschuss nachhaltig steigen.

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